Dienstag, 18. August 2020

Das ursprüngliche, toroidale Yin-Yang-Symbol ist das "Zeichen der Wahrheit"!

 

"Zeichen und Symbole regieren die Welt, nicht Worte noch Gesetze."
- Konfuzius
 
Symbole haben große Bedeutung, weil ein Bild bekanntlich mehr als 1000 Worte sagt, indem es ein Prinzip zum Ausdruck bringt. Die Verwendung bestimmter Symbole und Gesten entsprechen auch dem Zeitgeist und prägen ihn unterbewusst (man denke an die Friedenssymbole und Friedensgesten). 
 
Links die toroidal-zentriert-asymmetrische Taijitu-Darstellung
der geschlechtlichen Yin-Yang-Komplementarität.
Rechs das reduzierte, symmetrisch-relativistische
Polaritätsymbol aus der Ming-Dynastie.
 
 Das ursprüngliche Yin-Yang hieß Taiji. Das Zeichen 太 (tài) bedeutet „sehr“, „höchst“, „äußerst“, „der/die/das Größt(e)“, das Maximum, also der Umkreis (die Erde). Das Zeichen 極/极 (jí) steht dagegen für den Gipfel eines Berges, den Firstbalken eines Satteldaches, aus dem sich die Bedeutung des Hauptpunktes, des Pols, der Mitte, des Zentrums, der Achse (um die sich der Himmel dreht) ableitet. 
 
Taijitu von Lai Shi - das ursprüngliche Yin-Yang-Symbol

 

Geschlechlichkeit und Polarität

 
Das neuere Yin-Yang-Symbol aus der Ming-Epoche (rechts) ist international bekannt und sogar fester Bestandteil des internationalen UTF-Zeichencodes mit der Nummer U+262F (☯). Es kommt vielen spontan als erstes in den Sinn, wenn man sie nach einem Symbol für die Polarität und Wechselbeziehung von männlich (yang) und weiblich (yin) fragt. Fast niemand aber weiß, dass die heute verbreitetste Form noch gar nicht so alt ist und erst in der Ming-Dynastie (1368-1644) das ursprüngliche sog. "Taijitu"-Symbol (links) ablöste, das sich aus zwei konzentrischen Kreisen zusammensetzt.
 
Die beiden Symbole ähneln sich bezüglich den in sich verschlungenen, schwarz-weißen Wellen, die für einen polaren Gegensatz, sowie für rhythmisch-zirkulierenden Wechsel (von Tag und Nacht) stehen. Die geschlechtliche Komplementarität fehlt jedoch! Man findet sie in Reinform noch in einem der ältesten und höchsten Schöpfungssymbole des Hinduismus, dem Shiva-Lingam. Von oben betrachtet wird hier der Lingam (Phallus) von der Yoni (Vulva) umschlossen und deckt sich mit dem toroidalen Taiji-Symbol.

Geschlechtliche Komplementarität im Shiva-Lingam,
dem zentralen Schöpfungssymbol des Hinduismus.

Shiva-Shakti (Yang-Yin) in kosmischer Vereinigung

Verlust der Mitte

Die geschlechtliche Komplementarität von Männlichkeit (Lingam, Penis, Achse, Mittelpunkt) und Weiblichkeit (Yoni, Scheide, Rad, Kreis) fehlt in einem nichtkomplementären, nichtzentrierten, weitgehend symmetrischen Symbol wie dem Ming-Yin-Yang. Weil der obere Tropfen hell (männlich-strahlend) ist, muss der untere ja nicht automatisch dunkel (weiblich-empfangend) sein. Beide Phasen unterscheiden sich nicht auf der prinzipiellen Ebene, die Positionen sind austauschbar. Und genau diese Relativität einer "hierarchielosen Gleichberechtigung" führt zur Auflösung der natürlich-bio-logischen Gegensätze. Es stiftet damit buchstäblich diabolische Verwirrung (dia-ballein, gr.: durcheinanderwerfen), und das nicht zuletzt im Selbstverständnis von Mann und Frau, bzw. ihrer gegenseitigen Beziehung. 
 

Taiji und Torus

 
Das zentrierte Symbol enthält gleichzeitig Rotation, sowie - aufgrund des Zentrums - Kontraktion und Expansion. Es kann auch als toroidales Yin-Yang bezeichnet werden, wenn man den Torus von oben betrachtet. Der Torus zeigt die spiralförmigen Poltrichter, die im Mittelpunkt der Toruskugel zusammentreffen.
 
Torus mit vollständiger Komplementarität:
dreidimensionale Kugel um dimensionslosen Mittelpunkt
 

 
Toroidal-fraktales Yin-Yang, abgeleitet aus dem Taijitu
 

Gleichmachung erzeugt Chaos und Disharmonie

 
Die chinesische Ming-Dynastie, in der das wahre durch das falsche Taiji ersetzt wurde, litt wohl auch unter Dekadenz und wurde schwarzmagisch beherrscht, wie jedes Reich in seiner destruktiven Endphase, z.B. Atlantis, das Aztekenreich, Babylon, Rom, bzw. dessen heutiger Nachfolger, das angloamerikanische Imperium mit seiner negativen Identität als "Weltpolizist" und seinem nekrophilen "American Way of Life".
 
Dass die feministische Gleichmachung von Mann und Frau ein Irrweg ist, erklärt sich bereits aus dem geschlechtlich komplementären, asymmetischen Prinzip von Shiva-Shakti (bezogen auf das strukturgebenden Zentrum - die Leere - und die Peripherie - Fülle). Die Komplementarität bedeutet aber nicht, dass Frauen nicht auch gleichwertige Rechte zustehen sollte (wie sie z.B. im frühen, für seine Zeit absolut revolutionären Islam erstmals gesetzlich zugesichert wurden). Heute wäre so ein typisch weibliches Recht z.B. die freie Entscheidung zwischen beruflicher Karriere und anerkannter, staatlich geschützter und geförderter Mutterschaft. Nur dadurch lässt sich die millionenfache Abtreibung des ungeborenen Lebens verhindern (die übrigens auf Karl Marx zurückgeht) und wahrer Frieden erreichen. Der Verlust der Mitte bedeutet Verwirrung und Unfrieden
 
 
Es ist schon erstaunlich, dass gerade die Schamanen der "unzivilisierten Völker" die kosmische Wahrheit so genau erfassten, allen voran Black Elk, der Schamane der Ogallala-Sioux. Das nordamerikanische "große Geheimnis" (Wakan-Tanka) im Mittelpunkt der Welt deckt sich genau mit dem fernöstlichen Taiji-Gedankengut. Beide Kulturen sind diesbezüglich verwandt. 

Das Taiji-Symbol als Abbild des Kosmos

 
Wir leben angeblich in einem azentrischen Universum. Irrationalität hat sich breitgemacht. Aber genau diese Vorstellung entspricht dem Verlust der Mitte ist falsch. Das toroidale Taiji-Symbol beschreibt zudem den toroidalen Aufbau des Zellularkosmos: Es enthält eine Tag- und eine Nachthälfte, ein Zentrum (Himmelsfeste), die Peripherie (umgebende Erdschale) und den Ätherwirbel, der auch die Eigenrotation der Himmelsfeste bewirkt. Die Tagseite wird durch das gelbe Sonnenkardioid bestimmt, während die Nachtseite eher einer flachen Mondsichel ähnelt. Das Kardioid entsteht durch an einem Äthergradienten gekrümmte Lichtstrahlen, die von der kleinen gelben Sonne (auf drei Uhr, rechts von der Himmelsfeste) ausgehen, ausladen bis auf die begrenzende Erdschale (auf sechs, bzw. zwölf Uhr), auf deren Innenseite wir uns in Wahrheit befinden, und sich über der Nachtseite der Erdschale wieder zur Mitte hin zurückkrümmen (bei neun Uhr), ohne sie zu treffen.
 
Die äußere Erdschale des Zellularkosmos ist statisch,
dafür rotiert die Himmelfeste in der Mitte.
 

Hier eine gut gemachte Animation des Toroidalen Universums (wenn auch mit zellularkosmologisch nicht immer korrekten Untertiteln):
 



Das Taiji-Symbol und das "Zeichen der Wahrheit"


Ein Zeichen für den erwachenden Zeitgeist und eine Synchronizität am Rande: Seit Ende 2019 verbreitet sich in Deutschland das Taiji-Zeichen auch als Sonnenzeichen, bzw. als "Zeichen der Wahrheit" unter dem gewöhnlich der Slogan "erkennen - erwachen - verändern" steht. Seinen weltlichen Zuspruch findet das Zeichen als Symbol für friedlichen Protests und für Aufklärung von Regierungsbetrug auf allen Ebenen. Markeninhaber, Autor und Youtube-Influencer Heiko Schrang ist der Frontmann des Zeichens, das mit Slogan seit August 2020 sogar eine Brücke ziert.
 
Es bleibt zu wünschen, dass der vorliegende Artikel die Träger des "Zeichens der Wahrheit"  auf die übergeordnete kosmischen Symbolik hinweist: die geschlechtliche Komplementarität, das wahre Yin-Yang-Symbol, das Shiva-Shakti, das höchste kosmische Prinzip, aber auch der dreifaltige Zellularkosmos.
 
 
 
Weitere Synchronizität: Auch ein entsprechender einfacher Kornkreis ist im Juni 2020 in Poland, Orchow entstanden, wobei dieser noch von einem zweiten, gleichgroßen Kreis geschnitten wird. Alles Zufall?