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Sonntag, 28. April 2019

Wahrheit und ihre konzentrische Erkenntnis

Zusammenfassung


Der letzte Zweck aller Wissenschaft und Religion ist die systematische Erkenntnis der Wahrheit. Dem objektiven Verstand sind jedoch durch den rein subjektiven Wesenskern der Wirklichkeit prinzipielle Grenzen gesetzt (Gödelsches Unvollständigkeitstheorem). Da er nur durch Vergleich erkennen kann, entzieht sich ihm die Singularität, das eigenschaftslose, unbegreifliche Sein. Die Wirklichkeit ist konzentrisch aufgebaut: Die äußere, sichtbare Welt ist Symbol der inneren, unsichtbaren. Und da sich alles analog zueinander verhält (wie innen, so außen, wie oben, so unten), muss auch der konkrete, materielle Kosmos konzentrisch aufgebaut sein - wodurch die Zellularkosmologie abstrakt bewiesen wäre. Der kabbalistische Baum des Lebens mit seinen zehn Sphären (Sephiroten) liefert dazu die "universale Struktur", die sowohl auf der konkreten, als auch auf der abstrakten Betrachtungsebene anwendbar ist. Das Zentrum verhält sich dabei zur Peripherie wie die Einheit zur Vielfalt, wie der Mittelpunkt zum Kreis. Beide bedingen einander und spannen das Schöpfungsparadox auf. Ein anderes Wort für dieses immerwährende, immerschöpferische, ineinander und auseinanderstrebende Spannungsverhältnis ist - Liebe!

Was ist Wahrheit?


Das Sein als innerste und höchste Wahrheit
Über den Wahrheitsbegriff herrscht zunehmende Verwirrung in einer Zeit, wo Relativismus (“es gibt keinen absoluten Maßstab für menschliches Verhalten / es gibt nichts Absolutes / es gibt keine Mitte, kein Allerheiligstes”) und Existenzialismus (“es gibt keine göttliche oder kosmologische Ordnung, Theorie kann nur subjektiv vom einzelnen ausgehen”) um sich greifen. Eine einfache etymologische Betrachtung ist hier aufschlussreich: Im Sanskrit ist "satya" der Begriff für Wahrheit, der sich aus "sat" (das Sein) und "tya" (das Ding / "Thing") zusammensetzt, also das "seiende Ding", das "Ding an sich" bezeichnet, das einfach nur "ist" - eigenschaftslos und damit unveränderlich. Vgl. das "Ich bin" - der Name Gottes.  Wir könnten also zunächst feststellen:
Wahrheit ist das Zugrundeliegende, Ursächliche und Unveränderliche.
Aber dieser Definition würde angesichts des abstrakten "Seins" noch etwas fehlen: 
Wahrheit ist letztlich subjektiv, d.h. nicht objektivierbar.
Und tatsächlich: Mit seinem epochalen Unvollständigkeitstheorem bewies Kurt Gödel, der größte Logiker des 20. Jahrhunderts, dass es kein hinreichend mächtiges axiomatisches System gibt, das alle Aussagen innerhalb seiner selbst beweisen kann. Es gibt also stets wahre, aber dennoch nicht beweisbare, bzw. nicht widerlegbare Aussagen (vergleichbar mit der weder falschen, noch wahren, sondern metalogisch "unentscheidbaren" Aussage "Ein Kreter sagt: alle Kreter lügen"). Ein System oder Kalkül ist damit entweder paradox und vollständig, oder widerspruchsfrei und unvollständig.


Somit bleibt immer eine Lücke vorhanden, durch die das Leben aus der unveränderlichen, subjektiv-singulären Seinsquelle erneuernd in die zur Verkrustung neigende objektiv-mannigfaltige Schöpfung nachströmt und sie periodisch aufbricht (vgl. die religiösen Offenbarungen der unveränderlichen Wahrheit in immer neuen, dem Zeitgeist angepassten Lehren).

Was ist Erkenntnis?


Erkenntnisfähigkeit unterscheidet den Menschen vom Tier. Während das Tier jahrein, jahraus in Regelkreisen lebt, kann die menschliche Gesellschaft durch eine einzige Erkenntnis (bzw. Erfindung) einen neuen “Aggregatszustand” einnehmen. Erkenntnis wird durch Vergleich gewonnen, durch die Analogie: Etwas Neues, Unbekanntes kann nur erkannt werden, indem man dessen Eigenschaften mit etwas Altem, Bekanntem vergleicht. Voraussetzung ist hierbei, dass das Neue und das Alte vergleichbare Eigenschaften besitzen (z.B. Form, Farbe, Verhalten). Das wiederum setzt voraus, dass alle Dinge eine gemeinsame Ursprungsebene haben. Die Einheit aller Dinge ist also das Dogma, auf dem Erkenntnis und das Analogiedenken allgemein aufsetzen.
Erkenntnis wird durch Vergleich des Unbekannten mit dem Bekannten erlangt.
Und in diesem Sinne möchte ich einen Grundlagentext vom „Anonymus d’outre tombe“ (Pseudonym) nicht vorenthalten, der in seiner Bedeutung gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann:
    Wie die Konzentration die Grundlage für allen praktischen Erfolg ist, so ist es das Dogma von der Grundeinheit der Welt in Hinsicht auf alle Erkenntnis – ohne sie ist keine Erkenntnis denkbar.     Das Dogma der Einheit des Wesens von allem, was existiert, geht jedem Erkenntnisakt voraus, und jeder Erkenntnisakt setzt das Dogma von der Einheit der Welt voraus.
    Das Ideal oder das letzte Ziel aller Philosophie und aller Wissenschaft ist die Wahrheit. Aber "Wahrheit" hat keinen anderen Sinn als den der Reduktion der Vielheit der Erscheinungen auf die wesensmäßige Einheit - von den Tatsachen zu den Gesetzen, von den Gesetzen zu den Prinzipien, von den Prinzipien zum Wesen oder zum Sein. Alles mystische, gnostische, philosophische und wissenschaftliche Suchen und Forschen nach der Wahrheit postuliert die Existenz dieses Dogmas, d.h. die Grundeinheit der Mannigfaltigkeit der Erscheinungen in der Welt. Ohne diese Einheit wäre nichts erkennbar. Wie könnte man fortschreiten vom Bekannten zum Unbekannten - und genau das ist die  Methode des Fortschrittes in der Erkenntnis -, wenn das Unbekannte mit dem Bekannten nichts zu tun hätte; wenn das Unbekannte, mit dem Bekannten keinerlei Verwandtschaft hätte und wenn es ihm absolut und essentiell fremd wäre? Wenn wir sagen, dass die Welt erkennbar ist, d.h., dass es Erkenntnis als solche gibt, erklären wir durch eben diese Tatsache das Dogma von der essentiellen Einheit der Welt oder ihre Erkennbarkeit. Wir erklären, dass die Welt kein Mosaik ist, in welchem eine Vielzahl von Welten, die einander völlig wesensfremd sind, zusammengefügt ist, sondern dass sie ein Organismus ist, bei dem alle Teile vom gleichen Prinzip beherrscht werden, das sie offenbaren und auf das sie sich zurückführen lassen. Die Verwandtschaft aller Dinge und aller Wesen ist die unbedingte Voraussetzung, die "conditio sine qua non", ihrer Erkennbarkeit.
     Nun hat die uneingeschränkt anerkannte Verwandtschaft aller Dinge und aller Wesen eine Erkenntnismethode hervorgebracht, die dem genau entspricht. Sie ist allgemein bekannt als „Methode der Analogie“. Die Analogie ist kein Dogma oder Postulat, wie es die essentielle Einheit der Welt ist, sondern sie ist die erste und grundlegende Methode (das Alpha im Alphabet der Methoden), deren Gebrauch es möglich macht, in der Erkenntnis Fortschritte zu machen. Sie ist der erste aus dem Dogma der universalen Einheit gezogene Schluss: weil auf dem Grunde der Mannigfaltigkeit der Phänomene sich ihre Einheit auf solche Weise findet, dass sie zugleich verschieden und eins sind, sind sie weder identisch noch heterogen, sondern analog, insofern sie ihre Wesensverwandtschaft bekunden.
     In der Logik, welche die Grundlage der Philosophie und der Wissenschaften ist, spielt die Analogie folgende Rolle:
        1. Das Verfahren der Klassifikation der Dinge aufgrund ihrer Ähnlichkeit ist der erste Schritt auf dem Weg des Forschens mittels der induktiven Methode. Es setzt die Analogie der Dinge, die zu klassifizieren sind, voraus.
        2. Die Analogie (der Analogieschluss) kann die Grundlage von Hypothesen bilden. So geht die berühmte Urnebelhypothese von Laplace auf die Analogie zurück, welche er in der Richtung der kreisförmigen Bewegungen der Planeten um die Sonne, der Bewegung der Trabanten um die Planeten und der Drehung der Planeten um ihre Achse beobachtete: Er schloss also von der sich in diesen Bewegungen äußernden Analogie auf ihren gemeinsamen Ursprung.
       
       3. John Maynard Keynes sagt: „Die wissenschaftliche Methode strebt hauptsächlich nach Mitteln, um die bekannte Analogie so weit zu steigern, dass wir die reine Induktion möglichst entbehren können.“ (A Treatise on Probability, dt: Über Wahrscheinlichkeit (Leipzig 1926) S. 206).
    Nun beruht die „reine Induktion“ auf einer einfachen Aufzählung; sie ist im Wesentlichen nur ein Schluss auf der Grundlage von statisch erfassten empirischen Daten. Danach würde man z.B. sagen: Da Johann ein Mensch ist und gestorben ist, da Peter ein Mensch ist und gestorben ist, da Michael ein Mensch ist und gestorben ist usw., ist der Mensch sterblich. Die Stärke dieses Argumentes hängt ab von der Zahl oder Quantität der durch Erfahrung bekannten Tatsachen. Die Methode der Analogie dagegen fügt der Quantität das qualitative Element hinzu, das von inhaltlicher Tragweite ist.     Hier ein Beispiel für einen Analogieschluss: Andreas ist aus Materie, Energie und Bewusstsein gebildet. Da die Materie nicht mit seinem Tode verschwindet, sondern lediglich ihre Form wechselt; da die Energie nicht verschwindet, sondern nur die Art ihrer Aktivität ändert, kann auch das Bewusstsein von Andreas nicht einfach verschwinden, sondern es muss seine Form und seine Art oder Ebene der Aktivität ändern. Also ist Andreas unsterblich.
    Dieses Argument beruht auf der Formel des Hermes Trismegistos: Was unten ist (Materie, Energie), ist wie das, was oben ist (Bewusstsein). Wenn es also ein Gesetz von der Erhaltung der Materie und der Energie gibt (obwohl die Materie sich in Energie umwandelt und umgekehrt), so muss notwendigerweise auch ein Gesetz bestehen von der Erhaltung des Bewusstseins oder von der Unsterblichkeit.
    Nach Keynes ist es das Ideal der Wissenschaft, Mittel zu finden, um die Tragweite von bekannten Analogien so weit zu treiben, bis man ohne die hypothetische Methode der reinen Induktion auskommen kann, d.h., bis man in der Lage ist, die wissenschaftliche Methode in reine Analogie umzuwenden, die auf reiner Erfahrung beruht ohne hypothetische Elemente, wie sie der reinen Induktion immanent sind. Dank der Methode der Analogie macht die Wissenschaft ihre Entdeckungen (indem sie vom Bekannten zum Unbekannten fortschreitet), bildet sie ihre fruchtbaren Hypothesen und verfolgt sie ein leitendes methodisches Ziel. Die Analogie ist ihr Anfang und Ende, ihr Alpha und Omega.
    In der spekulativen Philosophie und der Metaphysik kommt der Analogie dieselbe Rolle zu. Alle Schlussfolgerungen von metaphysischer Tragweite beruhen einzig und allein auf der Analogie, d.h. der Entsprechung von Mensch, Natur und der intelligiblen oder metaphysischen Welt. So bedienen sich die beiden Hauptautoritäten der methodischsten und diszipliniertesten Philosophie – der mittelalterlichen Scholastik - , der hl. Thomas von Aquin und der hl. Bonaventura (der eine Repräsentant des Aristotelismus und der andere Vertreter des Platonismus in der christlichen Philosophie), nicht nur der Analogie, sondern sie weisen ihr auch eine sehr wichtige theoretische Rolle in ihren Lehren zu. Der hl. Thomas von Aquin stellt die Lehre von der "Analogia entis - der Analogie des Seins" auf, die der Hauptschlüssel seiner Philosophie ist. Der hl. Bonaventura interpretiert in seiner Lehre von der "Signatura rerum" die ganze sichtbare Welt als Symbol der unsichtbaren Welt. Für ihn ist die sichtbare Welt nur eine andere Heilige Schrift, eine andere Offenbarung neben derjenigen, die in der eigentlichen Heiligen Schrift enthalten ist.
    „Et sic patet quod totus mundus est sicut unum speculum plenum luminibus praesentantibus divinam sapientiam, et sicut carbo effundens lucem.“
    "Und so ist offenbar, dass die ganze Welt wie ein einziger Spiegel ist, voll von Lichtern, die die göttliche Weisheit darstellen, und wie eine lichtsprühende Kohle."
    [Flamme im Zelt, Feuer in der Kohle: Symbol für Symmetrie und Asymmetrie, Dynamik und Statik. Im Vaterunser ist ebenfalls die Analogie zwischen oben und unten enthalten: "Wie im Himmel, so auf Erden." (P.M.)]
    Nun sind der hl. Thomas und der hl. Bonaventura durch Sixtus V. im Jahre 1588 und von neuem 1879 durch Leo XIII. feierlich erklärt worden als: "duae olivae et duae candelabra in domo Dei uncentia“ - zwei Ölbäume und zwei strahlende Leuchter im Hause Gottes. Philosophie, Wissenschaft und öffentliche Lehre der Kirche bedienen und bestätigen also die Formel der von der Tradition geweihten "Tabula Smaragdina".
    - Quelle: „Anonymus d’outre tombe“, Die Großen Arkana des Tarot, Band 1, S. 11 ff. 

Wahrheit und ihre konzentrische Erkenntnis


Die Aufgabe der Wissenschaft wird gerade von Naturwissenschaftlern falsch verstanden. Sie glauben, dass es lediglich um das “Wie” ginge und das “Warum” einfach außen vor gelassen werden könne. In einer Urteilsbegründung hatte das Bundesverfassungsgericht den Wissenschaftsbegriff interessanterweise aber an den Wahrheitsbegriff gekoppelt:
"Unter Wissenschaft fällt alles, was nach Inhalt und Form als ernsthafter Versuch zur Ermittlung von Wahrheit anzusehen ist (vgl. BVerfGE 90, 1 <12>).”- Urteilsbegründung BvR 484/99
Wissenschaftliche Erforschung der Wahrheit erfolgt stets vom Veränderlichen zum Unveränderlichen, vom Oberflächlichen zum Grundlegenden, von der Wirkung zur Ursache. Dabei können vier Ebenen unterschieden werden (s. Titelgrafik): Die Phänomene, die Naturgesetze (wo die Physiker bereits Halt machen), die kosmischen Prinzipien und das reine, himmlisch-göttliche Sein.

In der Erkenntnis der Wahrheit wenden Naturwissenschaften, Numerologie und Spiritualität grundsätzlich dieselbe Analogiemethode an. Während sich die “exakten Naturwissenschaften” heutzutage ausschließlich mit den unteren zwei Ebenen befassen (Phänomene, aus denen die Naturgesetze abgeleitet werden), setzt die Numerologie (und die Astrologie als ihre Unterdisziplin) direkt an der Ebene der Prinzipien an, die sich u.a. auch in den Grundzahlen 1 bis 9 manifestieren. Denn Zahlen sind weit mehr als Quantoren, sie sind in erster Linie Qualifikatoren. Sie zählen nicht nur, sondern “er-zählen” (vgl. die Vortex-Mathematik von Marco Rodin). Zahlen werden nicht er-funden, sondern ge-funden. Die spirituellen Mysterienschulen - als komplementärer Gegenpol der exakten Naturwissenschaften - erlangen ihren Erkenntnisgewinn durch Kontemplation und Meditation über das reine Sein, also über die höchste Wahrheitsebene.

Die vier Erkenntnisebenen im Beispiel


Prinzipien unterscheiden sich von Naturgesetzen in ihrem Abstraktionsgrad. Während sich die Gesetze auf die Wechselwirkung konkreter Objekte und Kräfte beziehen, beschreiben die Prinzipien die analoge Qualität der Vorgänge. Durch die Abstrahierung auf grundlegendere Ebenen sind grundlegendere Erkenntnisse möglich.
Beispiel 1: phänomenologisch (1) wird beobachtet, dass jeder Aktion eine Reaktion folgt. Das Naturgesetz (2) dahinter der Impulserhaltungssatz. Er sagt voraus, was z.B. beim Zusammenprall zweier gleich schwerer Kugeln geschieht: die aufprallende (agierende) bleibt stehen, weil die ruhende (reagierende) der Aktion die Reaktion entgegensetzt, den Impuls dabei komplett absorbiert. Das metaphysische Prinzip (3) dahinter könnte die Yin-Yang-Polarität: Ein Yin-Impuls löst eine Yang-Gegenreaktion aus. Über dem Prinzip der Polarität steht wiederum die Einheit allen Seins (4), in der die Summe aller Impulse dieselbe bleibt.

Beispiel 2: yang-männlich-kontrahierend-strahlend-fokussierend-aktion gegen yin-weiblich-expandierend-reflektieren-streuend-reaktion. Wenn man z.B. weiß, dass 95% der Balance im Körper von der Ernährung abhängen und z.B. Zucker als yin-induzierend (öffnend, erweiternd) erkannt hat, kann man ein ernährungstechnisches Gegenmittel ohne medizinische Kenntnisse schneller finden, indem man in der Kategorie unter den yang-induzierenden Ausgleichsmitteln (abrenzend, fokussierend, zusammenhaltend) sucht und als stärkstes yang-Mittel Salz findet. Salz ist also der natürliche Gegenspieler von Zucker (vgl. "Die Salzlüge").

Beispiel 3: Die Zahl Zwei entspricht unter den sieben Planeten dem Mond und dem Metall Silber. Die Zwei bedeutet Teilung und Verdoppelung (Oktavierung) zugleich, das Opfer, aber auch Wachstum und Regeneration als natürliche Aktion-Reaktion-Folge des Opfers. Bei verbrannter Haut bewirkt Silber (neben seiner antibakteriellen Wirkung) eine schnellere Regeneration der Hautzellen als jedes andere Mittel, weil sich die Blutkörperchen in Stammzellen verwandeln und das Gewebe erneuern. Mondlicht soll ebenfalls besonders heilend wirken, vor allem, wenn es konzentriert wird. Von den anderen Metallen ist keine derart starke medizinische Wirkung bekannt.

Beispiel 4: Es soll gelungen sein, die makroskopische Wirtschaftsmechanismen einer Gesellschaft als abstrakten elektrischen Schaltkreis (
Verbraucher, Relais, Widerstände, Spannungsquelle, Kondensatoren, Schalter, Spulen uam.) zu modellieren, um aufgrund der Gesetze der Elektrizität (z.B. Stromfluss I = Spannung U / Widerstand R) die Folgen von Eingriffen genau vorhersagen zu können.

Analogie zwischen Erkenntnisweg, Entwicklungsweg und kosmischer Ordnung


Weil die Schöpfung paradox aufgebaut ist (Einheit in der Vielfalt), sind beide Enden - die Phänomene und das Sein verbunden und müssen gleichermaßen "erfahren" werden. Das Symbol dafür ist die "göttliche Leiter", auch Jakobsleiter genannt, die das Obere mit dem Unteren verbindet.

Die Königin der Wissenschaften ist die Kosmologie. Sie befasst sich mit der (göttlichen) Ordnung hinter der Schöpfung, sowie der Stellung des Menschen innerhalb dieser. Das Diagramm zeigt den dreischichtigen Zellularkosmos (Erde-Raum-Himmelsfeste), dem der kabbalistische Lebensbaum mit seinen Planeten (Sephiroten) als innerem Entwicklungspfad entspricht:

Entwicklungsweg gemäß dem Baum des Lebens

Der konzentrische kabbalistische Baum als die
Urstruktur des Universums und des
Erkenntnis- und Entwicklungsweges der Seele.
Die Synthese von Exoterik (Naturwissenschaft) und Esoterik (Spiritualität) bedarf einer hermetischen Kosmologie, in der die berühmten Gesetze des Hermes Trismegistos gelten (“Wie oben, so unten, wie innen, so außen, wie im Großen, so im Kleinen”). 

Below the upper, above the lower is he [the sun] who knows his father.
- Rigg Veda
DIE GÖTTLICHE LEITER
 

The Divine Ladder. Source: Creating the Soul Body

Die Erweiterung des Bewusstseins über das Spektrum der Entwicklungsstufen erfolgt eher sprunghaft, denn kontinuierlich. Wie wir herausfanden, wird in der Rigg Veda die Erweiterung des Bewusstseins mit dem Aufsteigen und Absteigen auf einer göttlichen Leiter verglichen, deren Sprossen durch alle Welten gehen: "Diese Stufen, die absteigend genannt werden, werden auch als aufsteigend bezeichnet. Sie tragen die göttlichen Sphären, als ob sie an einer Stange zusammengespannt wären.
     In der Antike wurden Leitern oft gebaut, indem man Stöcke an einen Mast anband; eine Praxis, die im ländlichen Indien immer noch verbreitet ist. Die Ältesten setzten den Prozess des Aufstiegs und des Absteigens gleich, weil die erleuchtete Seele gleichzeitig in Richtung des unendlichen Großen aufsteigen und in Richtung des unendlich Kleinen absteigen muss, um das kosmische Gleichgewicht aufrechtzuerhalten; denn jedem Aufstiegsschritt muss ein entsprechender Abstiegsschritt folgen, so dass das Wissen über die mikroskopischen Teile und das makroskopische Ganze zusammenwachsen.
    Wir können eine ähnliche Vorstellung im Buch der Genesis finden, in dem die göttliche Leiter Jakob, dem Enkel Abrahams, in einem Traum offenbart wird: "Und siehe, eine Leiter, die auf der Erde aufgestellt ist, und deren Spitze in den Himmel reicht: Und siehe, wie die Engel Gottes auf ihr auf- und absteigen. Und siehe, der Herr stand oben an ihrer Spitze und sagte: Ich bin der Herr, der Gott Abrahams, dein Vater."
    Die vedischen und hebräischen Weisen haben sich höchstwahrscheinlich das Spektrum des Bewusstseins ähnlich vorgestellt und benutzten dieselbe Analogie (die göttliche Leiter), um es zu beschreiben.

Die Weltformel wird es niemals geben,
denn das Paradox ist die Grundlage der Schöpfung:
die Einheit in der Vielfalt.
Ein anderes Wort für dieses Prinzip ist "Liebe".

Liebe ist mehr als nur ein Gefühl, sie ist das Grundprinzip der Schöpfung - die Einheit in der Vielfalt. Und daher ist Liebe auch immer die Antwort. Liebe gewährt Freiheit (zum Bösen), weil sie vertraut und glaubt. Aber sie erträgt umgekehrt auch alles willig, und dafür steht die Kreuzigung. Jesus hat wohl während seiner letzten Stunden, trotz unvorstellbarer Schmerzen, den 22. Psalm mit übermenschlicher Überwindung rezitiert, während sich seine Prophetie Wort für Wort an ihm erfüllte, beginnend mit "Mein Gott, mein Gott...." und endend mit "Es ist getan / er hat es vollbracht".

Samstag, 24. Februar 2018

Wahrheit, Erkenntnis, Gödel und Einstein

Mit seinem epochalen Unvollständigkeitstheorem bewies Kurt Gödel, der größte Logiker des 20. Jhds, dass es kein axiomatisches System gibt, das alle Aussagen innerhalb seiner selbst beweisen kann. Es gibt also stets wahre, aber dennoch nicht beweisbare, bzw. nicht widerlegbare Aussagen (vergleichbar mit der weder falschen, noch wahren, sondern metalogisch "unentscheidbaren" Aussage "Ein Kreter sagt: alle Kreter lügen"). 

 

Ein System oder Kalkül ist damit entweder paradox und vollständig, oder widerspruchsfrei und unvollständig. Somit bleibt immer eine Lücke vorhanden, durch die das Leben aus der unveränderlichen, subjektiven Seinsquelle erneuernd in die sich verkrustende objektive Wirklichkeit nachströmt und sie periodisch aufbricht (vgl. die religiösen Offenbarungen der unveränderlichen Wahrheit in immer neuen, dem Zeitgeist angepassten Lehren).

Subjektive Wahrheit, so Gödel, steht hierarchisch über objektiver Beweisbarkeit. Subjektivität kann aber mit Singularität gleichgesetzt werden. Singularität ist absolut, ihre geometrische Entsprechung wäre daher der Kreismittelpunkt. Im Sanskrit ist "satya" der Begriff für Wahrheit, der sich aus "sat" (das Sein) und "tya" (das Ding / "Thing") zusammensetzt, also das Ding, das einfach nur "ist" - eigenschaftslos und damit unveränderlich. Vgl. das "Ich bin" - der Name Gottes. 

Wir sagen, wir hätten einen Körper, eine Seele, Gedanken; aber die Frage ist: wer stellt das fest? Wer oder was ist das "ich"? Kann man es erkennen? Erkenntnis schreitet stets vom Naheliegenden, Offensichtlichen hin zum Abstrakten, Verborgenen, Mystischen ("Geheimnisvollen").


Der Zellularkosmos und der kabbalistische Lebensbaum entsprechen im Äußeren genau dieser konzentrischen Hierarchie der Seinssphären. Das hermetische Gesetz der Entsprechung (Analogie), sowie das Dogma der grundlegenden Einheit aller Dinge (alles ist letztlich aus einer Singularität hervorgegangen) sind Voraussetzung für Erkenntnis, die auf dem Vergleich des Bekannten mit dem Neuen, Unbekannten aufbaut. Singularität ist aber per definitionem unvergleichbar, ihr Wesen kann somit auch nicht erkannt (objektiviert) werden. Zum "Allerheiligsten" (zum "großen Geheimnis im Mittelpunkt der Welt") hat also, wenn, dann nur der Mystiker Zugang! 

"Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle. Es ist das Grundgefühl, das an der Wiege von wahrer Kunst und Wissenschaft steht. Wer es nicht kennt und sich nicht mehr wundern kann, der ist sozusagen tot und sein Auge erloschen."
- Albert Einstein (1952)
„Μάλα γὰρ φιλοσόφου τοῦτο τὸ πάθος, τὸ θαυμάζειν: οὐ γὰρ ἄλλη ἀρχὴ φιλοσοφίας ἢ αὕτη. –
Das Staunen ist die Einstellung eines Mannes, der die Weisheit wahrhaft liebt, ja es gibt keinen anderen Anfang der Philosophie als diesen.“
– Platon: Theaitetos 155 d

Ein Kreismittelpunkt ist zwar genau lokalisierbar und seine Existenz sogar logisch zwingend, aber weil er zugleich dimensionslos ist, ist er form- und eigenschaftslos und damit unsichtbar und "unbegreiflich". Dennoch ist er die Voraussetzung für die Existenz des Kreises! Ein Kreis kann ohne Mittelpunkt nicht konstruiert werden. Analog ist ein singulärer Schöpfer Voraussetzung für seine sich fraktal wiederholende Schöpfung.

Ein Zeitgeist der Verneinung, der einen Schöpfer auf allen Ebenen verneint - von der Architektur (vgl. Hans Sedlmayrs "Verlust der Mitte") bis zu seinen atheistischen (Un)wertvorstellungen - leugnet damit zugleich das Paradox, d.h. das Prinzip der Einheit in der Vielfalt - auch Liebe genannt.


"Verlust der Mitte" - symbolisch in der Architektur.

Bei der Sonnensymbolik muss man unterscheiden zwischen der sichtbaren Sonne und der sog. "schwarzen Sonne"! Letztere ist der Mittelpunkt, die unsichtbare "singuläre Strahlungsquelle" (vgl. Abd-ru-shin), Gott. Obwohl das Symbol auch für die sichtbare Sonne steht, so ist es kosmologisch nicht ganz korrekt. Der Mittelpunkt ist die eigentliche, unsichtbare Strahlungsquelle, die die sichtbare Sonne (den Sohn!) speist. "Alles was ich tue, tut der Vater [Abba] durch mich."


Der Kreismittelpunkt steht für
- Subjektivität,
- Singularität,
- Sein,
- Strahlungsquelle,
- Innen,
- Oben,
- Yang (männlich),
- Schöpfer,
- das Absolute.

Der Kreis ist dazu polar die
- Objektivität,
- Wiederholung,
- Schein,
- Spiegelung,
- Außen,
- Unten,
- Yin (weiblich),
- Schöpfung,
- das Relative (Abhängige).


Die Metaphysik befasst sich u.a. mit der Ebene der (Entsprechungs)Prinzipien oberhalb der Naturgesetze (s. Grafik oben). Insbesondere die Königswissenschaften der Numerologie und Astrologie sind hier angesiedelt. Übrigens muss sich jeder Wissenschaftler ("Wahrheitssucher") der Analogie bedienen, um etwas zu "erkennen", sei er Natur- oder Geisteswissenschaftler.

Die zentralen Aussagen der Bibel haben mit Sicherheit alle einen metaphysischen Bezug. "Ich bin die Wahrheit, der Weg und das Leben" entspricht überrraschenderweise exakt der geometrischen Hierarchie des Kreises - nämlich Punkt, Radius und Umfang. Ohne Bezugspunkt kein Radius, ohne Radius kein Kreis. Das "Ich Bin" kann zugleich als der Name Gottes gelesen werden. "Niemand kommt zum Vater, denn durch mich" bezieht sich wiederum auf die Symbolik der Sonne, des Sohnes, des Lichtbringers. Nur, wer sich, gleich einer erblühenden Knospe, durch Herzöffnung dem erleuchtenden Wirken der Sonnenstrahlen hingibt, wird die Wahrheit (nämlich sein wahres Sein) "von Angesicht zu Angesicht" schauen. Dabei ist wiederum paradox, dass Non-Dualismus und Dualismus zwei gleichwertige Betrachtungsweisen ein und derselben Realität sind.


Die Sonne ist die singuläre Strahlungsquelle, der Urklang, das "Wort", von dem alle Schwingung und Kraft letztlich ausgeht. Das Medium zu dieser Kraftübertragung ist der Äther (sankr. "akash"). Er kann als feinstes, multifunktionelles Gas betrachtet werden, das auch Ereignisse und Bilder holgraphisch speichert (Akasha-Chronik).

Einstein hat nicht nur den Äther abgeschafft (und durch "Raum" ersetzt), wodurch ganzen Physikergenerationen der Weg zur Erforschung der universalen Grundkräfte wie der Gravitation verbaut wurde. Das eigentlich Fatale an seiner "Relativitätstheorie" ist ihr Gebrauch als philosophische Metapher, mit der so in sich widersprüchliche Aussagen wie "alles ist relativ" gestützt werden sollen ("alles" ist ein absoluter Quantor), bzw. "es gibt keinen absoluten Bezugspunkt im Universum."
 

Dabei zeigen schon einfachste Überlegungen, dass all diese Behauptungen falsch sind. Denn der Relativismus gilt - geometrisch-metaphorisch gesprochen - nur für imaginäre, exakte Translationen (für exakt geradlinie Bewegungen, die so in der Natur nicht vorkommen). Jede gekrümmt-rotierende Bewegung um einen definierten Mittelpunkt ist dagegen eine nicht-relativistische, absolute Bewegung um einen absoluten Bezugspunkt herum! Seltsam, dass Einstein einerseits tolle philosophische Einsichten hatte, sie andererseits aber extrem sabotierte durch seine vermurksten physikalischen Theorien!

Die "absolute Wahrheit" ist also sehr wohl definierbar, nämlich als alles, was dem in sich ruhenden, selbst unbewegten und wiederum alles andere bewegenden Sein im Zentrum der Schöpfung, aber auch in seinen fraktalen Abbildern, dem Atman, bzw. göttlichen Funken in jedem Menschen entspringt. Auch der Spruch "die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte" kann damit als eine sehr konkrete Aussage verstanden werden.


Dienstag, 10. November 2015

Monismus: Irrlehre durch Trauma

Die Philosophie der Illuminaten und Globalisten ist der Monismus. Ihre Kernaussage lautet: "Alles ist eins". Siehe auch das neue Motto der ARD "Wir sind alle eins".

Die Wahrheit ist jedoch die "Einheit in der Vielfalt" (Unity in Diversity), die Einheit in der gleichzeitigen Verschiedenheit (Trennung). Ultimative Wahrheit kann nur paradox formuliert werden. Der größte Logiker des 20. Jahrhunderts", Kurt Gödel, hat mit seinem Unvollständigkeitstheorem mathematisch bewiesen, dass die Vollständigkeit eines Systems formaler Aussagen immer auch eine nicht entscheidbare Aussage enthält und dass umgekehrt ein widerspruchfreies System unvollständig sein muss. Auch der Mathematiker George Spencer Brown hat in seinem Hauptwerk "Gesetze der Form" das Paradox als den Wesenskern der Schöpfung erkannt.


Ein gutes Bild für das Paradox der gleichzeitigen Immanenz (Verbundenheit) und Transzendenz (Getrenntheit) ist das Möbius-Band: Auf einem Teilbereich betrachtet gibt es tatsächlich getrennte Ober- und Unterseite. Auf die ganze Länge betrachtet gibt es jedoch nur eine Seite.

Die Möbius-Flasche wäre das 3D-Pendant dazu. Sie besitzt keinen eindeutigen Innenraum. Sie ist somit nicht eindeutig als Flasche definierbar, obwohl sie ihre Form hat. Füllt man von oben etwas in den Tunnel hinein, so umschließt die Flüssigkeit aufgrund der Selbstdurchdringung wiederum die Außenseite des Tunnels. "Selbst-Durchdringung" ist ein Merkmal von Selbstreferenzialität, bzw. Selbstbewusstsein.

Eckart Tolle und Neo-Advaita 

Einer der bekannteren New-Age-Lehrer ist  Eckhart Tolle. Durch eine zehnteilige TV-Buchbesprechung von "A New World" (Eine neue Erde) mit der US-Talkshow-Moderatorin und Obama-Promoterin Oprah Winfrey erlangte der spirituelle Lehrer quasi über Nacht weltweite Berühmtheit, sein Erstlingswerk "The Power of Now" (deutsch "Jetzt!") erreichte Millionenauflage. Sein Folgewerk "A New World" ebenfalls. Doch gerade, wenn ein "Philosoph" vom Mainstream "neu entdeckt" und mit Jubel unterstützt wird (und fundamentale Kritik im Grunde komplett ausbleibt), sollte dies alle Alarmglocken schrillen lassen.

An Tolles Philosophie ist auf den ersten Blick nichts auszusetzen. Sie deckt sich mit den meisten Weisheitslehren.

Tolle sagt über sich selbst, "er fühle, dass die Arbeit, die er tue, ein Zusammenkommen des „Lehrstromes“ von Krishnamurti und Ramana Maharshi sei." (Wikipedia). Seinen Vornamen Ullrich hat er in künstlerischer Freiheit abgewandelt, in bewusster Assoziation zum Mystiker "Meister Eckhart". 
 
Tolle ist Vertreter der "Neo-Advaita"-Philosophie (auch Satsang-Bewegung genannt). Diese beruft sich auf den indischen Guru Ramana Maharshi, den "Heiligen vom Arunachalaberg", der zu Lebzeiten seinen wenigen Schülern riet, ihre wahre Natur durch  fortgesetzte Innenschau und Kontemplation über die Frage "Wer bin ich?" zu entdecken. 

Die ultimative Antwort auf diese Frage aller Fragen blieb RM schuldig. Wohl, weil jede vorschnelle Identitätsfindung der höchsten Erkenntnis nicht gerecht werden könnte, wie sie durch Jesus Christus im perfekten Paradox formuliert worden ist: "Ich und der Vater sind eins." Der Satz ist zugleich Ausdruck vollkommener Liebe, die genau diesem Bewusstsein der Einheit in der Vielfalt entspringt.

Im Gottesbild liegt der Unterschied: Jesus sagte ganz bewusst nicht: "Ich bin der Vater". Im Einssein bleibt also immer noch eine Trennung bestehen. An diesem Getrenntsein haftet jedoch kein Makel. Ja, es ist geradezu Voraussetzung für Innigkeit, für Liebe. Liebe ist das einzige, was nur freiwillig gegeben werden kann. Liebe lässt sich nicht kontrollieren, sie ist absolut frei. Die elterliche Liebe ist nach Schiller die treibende Kraft hinter der Gesellschaft.

Eckhart Tolle negiert die Transzendenz Gottes:
"Das Wort Gott wirkt begrenzend, nicht nur aufgrund jahrtausendelanger Missverständnisse und Missbrauch, sondern auch weil es ein anderes, von dir getrenntes Wesen beinhaltet. Gott ist das Sein selbst, kein Wesen. Es kann hier keine SubjektObjekt-Beziehung, keine Dualität, nicht dich und Gott geben.
Gotteserkenntnis ist das Natürlichste, was es gibt. Die erstaunliche und unverständliche Tatsache ist nicht, dass du dir Gottes bewusst werden kannst, sondern dass du dir Gottes nicht bewusst bist. Der Weg des Kreuzes, den du angesprochen hast, ist der alte Weg zur Erleuchtung und bis vor kurzem war es der einzige. Aber weise ihn nicht ab und unterschätze seine Wirksamkeit nicht. Er wirkt immer noch.Der Weg des Kreuzes bedeutet vollkommene Umkehr. Er bedeutet, dass das Schlimmste in deinem Leben, dein Kreuz, sich als das Beste herausstellt, das dir je passiert ist, indem es dich in die Hingabe, in den "Tod" hineinzwingt, indem es dich zwingt, ein Nichts zu werden, wie Gott zu werden - weil Gott ebenfalls "Nichts" ist.  - Eckhart Tolle, "Jetzt", S. 297 


Die Neo-Advaita-Lehrer sind Monisten, die nur die Immanenz Gottes (Allgegenwart), aber nicht seine Transzendenz (Verschiedenheit) anerkennen. Zu ihnen gehören die meisten populären "Satsang-Lehrer", u.a. auch Thomas Hübl und der Jaimakaner "Mooji" (ehemaliger Straßenmaler). Ihre Lehre ist die Unpersönlichkeitslehre, ohne absoluten Bezug (zu Gott).

Einer von Hübls Sprüchen:

"Liebe ist die Fähigkeit, Bewusstseinsräume zu umarmen."

"Mein Eindruck ist, dass Thomas Hübl das Sehnsuchts-Bild eines erleuchteten Lebens inszeniert. Das hat mit der Bewältigung von Problemen nichts zu tun, auch nichts mit Wahrhaftigkeit, das ist Eskapismus. Es wäre doch so schön, wenn das wahr wäre, sich selber treu und in Harmonie mit der Welt. Ja, das wäre schön. Aber leider ist es nur so, dass da einer vereinfacht und inszeniert."


Moojis Sprüche:

  • "Human beings are an expression of the consiousness. They are not the controllers or possessors of the consciousness."
  • "Walk your path. Don't disrespect other beings.Show love to your family as much as you can, but walk your truth."
  • "You just trust that nothing can go wrong with the universe."
  • "Be willing that any feeling can visit your house."
  • "You cannot be achieved at all. You cannot be understood or perceived. Stay as the formless."
  • "Let everything happen, anything can happen. Without identifying with it, you'll find: you are free."

Diese Geisteshaltung ist die direkte Fortsetzung der Hippie-Bewegung. Zwar ohne Drogen, aber doch dem eigenen Ich geweiht. Der Monismus fördert die Beliebigkeit und Willkür. Es gibt keinen festen, verbindlichen Prinzipien.
"Ihre Botschaft der All-Einheit oder Nicht-Zweiheit ("A-Dvaita") ist im Hinduismus verwurzelt. Während dort aber Erleuchtung mit einem langen und entbehrungsreichen Übungsweg verbunden und religiös-kulturell verankert ist, wird Erleuchtung in der westlichen Satsang-Szene vielfach als ein sozial vermittelbarer Bewusstseinszustand verstanden - durch das "Zusammensein mit der Wahrheit" als Teilnehmende an Satsang-Seminaren."Satsang - ein neureligiöses Phänomen breitet sich aus

Monisten wie Sarmapan behaupten: „Die Dualität von gut und böse ist eine Illusion; alles ist eins; alles ist Gott.“ In der Selbstbeschreibung des Osho-Schülers Sarmapan liest man: 

"Im Erkennen dessen, dass absolut nichts verkehrt ist, entdeckt man im Satsang den Frieden, der unabhängig von allen Lebensumständen ist." 

 Sarmapans Horoskop bestätigt seine Beziehungsproblematik (debilitierte Venus), eine gewisse übersteigerte Selbstwahrnehmung (Sonne in Konkunktion mit nördl. Mondknoten Rahu) und ein Einzelgängertum (Geburt wahrscheinlich an einem Mittwoch Nachmittag, der Rahu zugeordnet ist, welcher wiederum durch einen einzelgängerischen Elefantenbullen symbolisiert wird).  


Während Luzifers Inkarnation in der Vergangenheit liegt, bahnt sich lt Rudolf Steiner Ahrimans Erscheinen in der Gegenwart an - als die große Prüfung und Versuchung der Menschheit: 
»Als kalt-frostiger, seelenloser kosmischer Impuls strömt von Ahriman die Intellektualität aus. Und die Menschen, die von diesem Impuls ergriffen werden, entwickeln eine Logik, die in erbarmungsloser und liebloser Art für sich selbst zu sprechen scheint - in Wahrheit spricht eben Ahriman in ihr.....«
Um wieviel beglückender ist eine Eltern-Kind-Beziehung zwischen Gott und Mensch? Vaterschaft Gottes, Bruderschaft der Menschen - das ist das ideale Verhältnis der ontologischen Dreifaltigkeit von Gott-Seele-Schöpfung.

Der Mensch eignet sich gemäß seiner karmisch-charakterlichen Veranlagung ein gottzugewandtes oder gottabgewandtes Weltbild und Menschenbild an. Wer die Existenz einer transzendenten Individualität der Seele (Atman) und Gottes (Brahman) und damit einen absoluten Bezugspunkt leugnet, für den gibt es keine Verbindlichkeit, für den kann das eigene Handeln beliebig "richtig" oder "falsch" sein.

"Die Dämonischen Wesen behaupten, dieses Universum sei ohne Wahrheit, ohne Grundlage, ohne Gott, sondern rein aus der sexuellen Vereinigung entstanden, und pure Lust sei seine einzige Ursache."Bhagavad Gita, 16:8
Tu, was du willst, soll sein das ganze Gesetz."- Aleister Crowley
E. Tolle dürfte somit den Begriff der "Verantwortung" (für die 'Umwelt', das 'Große Ganze') gar nicht gebrauchen, denn ver-Antwort-lich kann der Mensch letztlich nur einer von ihm selbst getrennten, übergeordneten Instanz sein.

Das Trauma im Horoskop

Eckart Tolles Horoskop zeigt unterschwelliges Leiden, Schwermut, Unglücklichsein. Ein stiller Vorwurf an die Welt. Eckart Tolle gehört damit zum selben Archetyp wie der früh verstorbene Showmaster Dirk Bach. Nicht nur das Horoskp von Dirk Bach ist im Kern mit dem von Tolle verwandt, sondern beide ähneln sich auch äußerlich stark. Zu Tolles Horoskop-Familie gehören noch Ringo Starr, Marylin Manson, Stephen King und J. Krishnamurthi, die - wie auch Tolle über  sich selbst eingestand - starke depressiv-suizidale Züge hatten/haben. Auch wenn Tolle behauptet, seine pathologische Disposition mit 29 Jahren transformiert zu haben, so blieb sie dennoch immer wahrnehmbar an seinem reduzierten Auftreten.

Da ist Leere statt Lehre. Es ist kein Wunder, dass die gähnend langweiligen Satsanglehrer deshalb so viel Anklang finden, weil sie den Zeitgeist widerspiegeln, der von Depression, Lichtmangel und Gottabgewandtheit geprägt ist. Im Tarot entspricht das dem in sich verkapselten Eremiten (neunte Tarot-Karte).

Jiddu Krisnamurti war ein Dystopiker von Grund auf Er konnte seiner angedachte Rolle aufgrund eines persönlichen Schicksalsschlags nicht gerecht werden. Er haderte mit Gott und seinem Schicksal, weil er mit 14 Jahren seinen Bruder verlor, was ihn extrem traf und negativ umpolte.
 
In JK's Horoskop fällt auf, dass er in Spannung mit der Außenwelt steht, aber auch mit sich selbst. Sein tiefe Unerfülltheit führte ihn zwar zur Philosophie, aber er selbst ertrank förmlich in Düsterkeit.
 
 

Der größte Rivale Krishamurtis war übrigens Osho. Sein burmesisches Horoskop hat eine spiegelbildliche Ähnlichkeit mit dem von JK. Er war sehr suchtgefährdet (nahm Lachgas und baute ab 1980 extrem ab, zog sich völlig zurück). Auch Osho wurde sehr schwermütig durch den Verlust seines bestens Freundes (übrigens im selben Alter wie JK), für dessen Tod er sich verantwortlich fühlte, da er ihn verleitet hatte, mit ihm von einer Brücke in einen Fluss zu springen, wobei nur Osho (früher "Rajneesh") überlebte. Der Spitzename Rajneesh führt sich auf Rajani-Isha zurück: Herr der Finsternis. So nannten ihn angeblich seine Verwandten, weil er sich nachts auf Verbrennungsstätten herumtrieb. Auffällig in Oshos Horoskop ist die massive Ballung von 5 Planeten im 8. Haus (Okkultismus, hypnotische Anziehungskraft).  Oshos starke innere Depression wird beispielhaft daran erkennbar, dass er ein vehementer Abtreibungsaktivist war. Er riet ausnahmslos jeder jungen Frau, die bei ihm Rat suchte, zum Kindsmord. In seiner Bewegung waren Kinder unerwünscht, auch wenn er sich oberflächlich zuweilen kinderlieb zeigte. 


Mit 5 Planeten in 8 toppt Osho sogar Adolf Hitler, der es in seinem Horoskop immerhin auf 4 Planeten in 8 brachte (AH hatte Jungfrau- und nicht Waage-Asz, wie viele fälschlich übernommen haben). AH war ein Medium der Extra-Klasse. Er glaubte von sich, die Reinkarnation von "Klingsor" (Parsifal) zu sein, und zwar Landulf von Capua II. AH verehrte Wagner und sein Bayreuther Bühnenweihfestspiel "Parsifal". George Lucas soll seinen archetypischen "Darth Vader" an Klingsor angelehnt haben. Wie auch Osho, war Hitler stark medikamentenabhängig. Die ganze Führungselite des Dritten Reiches soll Pervitin-süchtig gewesen sein. Hitler soll nicht einer einfachen Familie entstammen, sondern Abkömmling einer "Schwarzmagier-Dynastie" gewesen sein.

Gespräche mit "Gott"?


Neal Donald Walsch's Horoskop weist Bezüge auf zu Helmut Kohl, Dick Cheney, Thomas Gottschalk und Papst Franziskus. Sein Mond in Konjunktion mit südl. Mondknoten (Ketu) zeigt periodische Schwermut an. Zusätzlich belastend für die eigene Gefühlswelt ist die Kombination mit nördl. MK (Rahu) im Krebs. Bestätigt wird dies auch durch sein Zeichen Ziege im chinesischen Horoskop.
"Ziegen sind voller Gefühl. Durch ihre mangelnde Fähigkeit zur Objektivität nehmen sie die Dinge sehr persönlich und ihr großes Mitgefühl für die Probleme anderer kann sie anfällig für Weltschmerz und Schwermut machen. Depressive Verstimmungen und Kreislaufschwäche machen ihnen oft das Leben schwer. Dann fühlen sie sich müde und ausgelaugt, kommen nur schwer auf Trab. Ziegen haben keine robuste Widerstandskraft und leiden oft unter Allergien. Viel Licht und Aufmunterung helfen ihnen, sich nicht in der trüben Stimmung zu verlieren. (Chin. Horoskop Ziege)." 
Walsch schreibt in seinem Mega-Bestseller "Gespräche mit Gott": 
"Es ist alles relativ. Es ist alles Teil dessen, was ist. Ich liebe das 'Gute' nicht mehr als das 'Schlechte'.... Hitler ging in den Himmel ein... Wenn ihr das begreift, begreift ihr Gott. Im gleichen Sinn ist Gottes größter Moment der Augenblick, in dem ihr erkennt, dass ihr keinen Gott braucht... Wiederholen wir noch einmal: Es gibt nichts 'Falsches' an irgendetwas." (Bd. I, S. 107, 177, 231).
Monisten will der Unterschied zwischen Licht und Schatten einfach nicht "einleuchten". Sie akzeptieren keinen transzendenten Gott und somit auch kein souveränes Individuum. Ohne echtes Getrenntsein gibt es aber letztlich auch keine Liebe, die nur frei-willig entgegengebracht werden kann.




William P. Young - "Die Hütte" (The Shack)


William P. Young
Die Geschichte von W. P. Young ähnelt der von N.D. Walsh sehr. Es geht in der Geschichte "Die Hütte" wieder um Gott 2.0 - einen Gott, der allen vergibt, sogar dem reuelosen Sünder (dem Mörder seiner Tochter). Die Hütte steht für den armseligen "Schmerzkörper" (von E. Tolle eingeführter Begriff), der transzendiert werden will. Die große Gefahr von überwältigenden Gefühlen ist jedoch, dass man das Kind mit dem Bade ausschüttet und eine einseitig-monistische Sicht von Gott entwickelt.
"Unglaubliche 70 Wochen war das Buch die Nummer 1 in der Bestsellerliste der New York Times und hielt sich bis 2010 unter den Top Ten der amerikanischen Bestseller. Im Juli 2008 erschien das Buch auch in Großbritannien und eroberte die britischen Leser im Sturm. Weltweit gab es Anfang 2010 über 10 Millionen verkaufte Bücher in 30 verschiedenen Sprachen. Mindestens in zehn weitere Sprachen soll das Buch in naher Zukunft übersetzt werden. In Großbritannien wurde im Februar 2010 bereits das 500 000. Exemplar verkauft. Und dieser Erfolg war ohne aufwendige Marketingstrategien und mit dem bescheidenen Einsatz von 300 US-Dollar für Marketingmaßnahmen möglich gewesen."- Georg Walter, "Gott zum Anfassen?"


Dämonische Besetzung durch Trauma



Dämonen (vagabundierende Geistwesen) können und wollen nicht jedermann nach Belieben eindringen, solange sein Lichtfeld stark genug ist. Aber durch ein nicht verarbeitetes Trauma (das auch unterbewusst in der Kindheit zurückliegen kann) wird die schützende Eierschale (Aura) verletzt, es kommt zu einer partiellen Verwundung und Verdunkelung, an der sich Wesenheiten andocken. Wird die Verletzung nicht erkannt und geheilt, wird der Mensch immer depressiver, es wird buchstäblich dunkel um ihn herum (im Ayurveda heißt Depression "Lichtmangelkrankheit"). Der parasitäre feinstoffliche Eindringling (Besetzer) verliert das Interesse, ist jedoch gefangen und will sich befreien. Die einzige Möglichkeit ist oft nur noch, seinen Wirt in den Suizid zu treiben (allein in Deutschland nehmen sich jährlich ca. 12.000 Menschen das Leben, besonders während der dunklen Vorweihnachtszeit). Es ist aber auch möglich, dass kein Suizid begangen wird, sondern der Wirt einen Pakt mit dem Besetzer eingeht, bzw. seine Seele verkauft. Dieser Pakt macht sich nach außen durch eine plötzliche "Inspiration" bemerkbar, die oft von unerwartetem materiellen Erfolg begleitet wird.

N.D. Walsh (Gespräche mit Gott), William P. Young (Die Hütte), J.K. Rowling (Harry Potter), Eckart Tolle (Jetzt!) und wohl die meisten der oben Genannten hatten schwere Kindheiten voller Entwurzelung und waren alle in großen seelischen und finanziellen Nöten, als ihnen schließlich "Gott" (bzw. der "Einflüsterer") begegnete und sie plötzlich "stein-reich" machte. Purer Zufall?





Tolles monistisches Menschenbild 

"Du bist nicht im Universum, du BIST DAS Universum, ein wesenhafter Teil davon. Letztlich bist du keine Person sondern ein Bezugspunkt, in welchem sich das Universum seiner selbst bewusst wird. Was für ein unfassbares Wunder!"
    - Eckhart Tolle


Genau dieses Menschenbild wäre kein "unfassbares Wunder", da ein bloßer "Bezugspunkt" unpersönlich und damit unpersönlich-wertlos ist. Korrekterweise muss man die Realität in eine ontologische Dreifaltigkeit aufgliedern: Schöpfer, Geschöpfe und Schöpfung. Nur der Schöpfer (Vater) und die Geschöpfe (die spielenden Kinder) sind sich (ihrer selbst) bewusst, nicht aber die Schöpfung (der Sandkasten). Und das unfassbare Wunder entsteht erst durch das Paradox der oben bereits diskutierten "Einheit in der Vielfalt", auch "Liebe" genannt. Und für diese braucht es unabhängige, transzendente Individualitäten. Eine bloße "Selbstbewusstheit" einer abstrakten Einheit namens "Universum" reicht dafür nicht aus.