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Donnerstag, 14. Januar 2016

Heutiges Thema: "Die Gottesfrage"

Der Glaube an die Wissenschaft als Ersatzreligion nimmt paradoxerweise gerade in Zeiten der Krise immer stärker zu - fanden ausgerechnet Wissenschaftler heraus. Auszug aus einer Diskussion in einem wissenschaftlichen Forum ("Urknall, Weltall und das Leben") mit einem "Wissenschaftsgläubigen".

Heutiges Thema: "Die Gottesfrage"

udogigahertz schrieb:
Welche Einstellung sollten wir denn deiner Meinung nach haben?
Nochmal zur Erläuterung, was "Wissenschaft" eigentlich ist, was sie leistet und was nicht: Wissenschaft versucht, mit allgemein anerkannten Methoden Fragestellungen an die Natur zu beantworten,

Lieber Udo,
diese landläufige Meinung wird zwar von vielen bequemen Atheisten geteilt, entspricht aber nicht der Definition des Bundesverfassungsgerichts von "wissenschaftlicher Forschung", nämlich als "alles, was nach Inhalt und Form als ernsthafter, planmäßi­ger Versuch zur Ermittlung der Wahrheit anzusehen ist." Und die Frage nach dem "Warum" gehört mit Sicherheit auch zur Wahrheitsfindung!

udogigahertz schrieb:
Auch die Frage, wieso oder warum sich auf unserem Planeten irgendwann mal in ferner Vergangenheit die erste biologisch lebende Zelle entwickelt hat, wird letztlich von der Wissenschaft nie geklärt werden können, Aussagen dazu KANN die Wissenschaft nicht liefern.

Das kann man aber nicht trennen von der "Evolutionstheorie"!

udogigahertz schrieb:
Die Wissenschaft kann lediglich Aussagen dazu machen, wie der Entwicklungsweg des Lebens verlaufen ist (Evolution) wobei leider auch hier wieder gewaltige Lücken im Wissen bestehen, weil man ja nur aus fossilen Überresten einen "Blick in die Vergangenheit" werfen kann. Leider gibt es da allzu viele Lücken, nicht jeder Organismus, nicht jede Art hat uns versteinerte Überreste hinterlassen.
Dennoch gilt die Evolution als wissenschaftlich gesichert. Ein Schöpfergott ist dazu NICHT erforderlich!

Unsinn! Wenn Du auch noch so oft eine Lkw-Ladung Ziegelsteine einen Abhang hinunterkippst, wird unten niemals ein Ziegelhaus stehen bleiben! Außerdem würde jedes "zufällig" neue Merkmal einer Rasse im Genpool sofort wieder verloren gehen, wenn es nicht durch künstliche Zucht isoliert würde. Denk doch mal ein bißchen logisch!

udogigahertz schrieb:
Allerdings verweise ich auf das von der Wissenschaft nicht lösbare "Problem" der Herkunft der ersten Zelle bzw. warum diese hier einfach so entstanden ist, es kann alles ein Zufall sein, das Zusammentreffen glücklicher Umstände ........ oder auch nicht. Dazu kann die Wissenschaft keine Aussage machen.

Genau so ist es, mein Lieber! Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Klappe halten! Das ist nicht persönlich gemeint!

udogigahertz schrieb:
Man kann nun die nicht lösbaren oder die noch nicht gelösten Fragen damit beantworten, dass man diese Fragen offen lässt oder wartet, bis die Wissenschaft Antworten hat, oder ........... man kann natürlich auch annehmen, dass eine "höhere Entität" hier ihre Finger oder Tentakel oder was auch immer im Spiel hatte.

Die zweite Möglichkeit wäre doch die logische Schlussfolgerung für jeden vernünftig Denkenden, findest Du nicht?

udogigahertz schrieb:
Damit betreten wir aber die Glaubenswelt, die sich von der Wissenschaft fundamental dadurch unterscheidet, dass man prinzipiell darüber nichts weiß, dann müsste man ja nicht "glauben", dann wüsste man es ja

Siehe oben. Wenn jemand aufgrund wissenschaftlicher Arbeit, nämlich genauer Beobachtung und logischer Schlussfolgerung zu der Erkenntnis kommt, dass es einen Schöpfer gibt, glaubt nicht nur einfach, sondern ist sich sicher! Die meisten großen Wissenschaftler waren gläubig. Von Stephen Hawking halte ich persönlich nichts. Weder menschlich, noch fachlich. Den Behindertenbonus bekommt bei mir auch keiner, der 30 Jahre lang (!!) den renommiertesten Lehrstuhl (Lucasischer Lehrstuhl für Mathematik, Cambridge) aus purer Geltungssucht blockiert hat. Ich bewundere dagegen den deutschen Chemiker und Mathematiker Dr.  Peter Plichta ("Gottes geheime Formel"). Seine Bücher, in denen er sein persönliches Leben, seinen Glauben und seine wirklich genial-einfachen wissenschaftlichen Erkenntisse zusammenführt, sind spannender als jeder Krimi!

udogigahertz schrieb:
Von daher ist dieses eher wissenschaftlich orientierte Forum für die Diskussion solcher Glaubensfragen eher nicht so gut geeignet, vor allem auch deshalb, weil es ja nicht EINEN "wahren" Glauben gibt, sondern neben den großen Weltreligionen noch jede Menge Sekten und dazu hat wohl ein jeder Mensch seinen ganz persönlichen Glauben. Meiner Meinung nach sollte Glaubenssache Privatsache bleiben.

Nochmal: Wissenschaft hat die Aufgabe, die Wahrheit herauszufinden. Wahrheit ist das, was sich nicht verändert. Der Wahrheit kommt man näher, indem man die Phänomene studiert, aus ihnen Gesetze ableitet, aus den Gesetzen die Prinzipien destilliert, um letztlich beim reinen "Sein" anzukommen. Jede Erkenntnis muss sich zwingend des Analogieprinzips bedienen, nämlich das Unbekannte mit dem Bekannten vergleichen. Dazu ist das Dogma der grundlegenden Einheit aller Dinge die Voraussetzung, sonst könnte man nicht vergleichen. Und die grundlegende Einheit verlangt einen gemeinsamen Ursprung = Schöpfer!

Noch Fragen? ;)

"One must be sane to think clearly, but one can think deeply and be quite insane.”
- Nikola Tesla

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